Wir, das Regenbogen-Referat der Universität Freiburg, führen im Zeitraum vom 19.-25. November 2017 eine Aktionswoche unter dem Tehma„Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ durch.
Früher rief der freie Zusammenschluss von Studentinnenschaften (fzs) unter dem Titel „Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie“ im November zu einer bundesweiten Aktionswoche auf. Wir wollen für uns dieses Konzept weiterführen und eine Reihe spannender Veranstaltungen anbieten.
Auch 2017 erscheint es uns notwendig, für mehr Akzeptanz und eine bunte(re) Gesellschaft einzutreten, in diesem Sinne zu informieren und dafür zu streiten. Denn die aktuellen Entwicklungen in Politik und Gesellschaft hinterlassen ein gemischtes Bild.
„Ehe für Alle“ seit Oktober
Auf der einen Seite freue wir uns sehr, dass ab Oktober 2017 auch homosexuelle Paare in Deutschland heiraten dürfen, anstatt nur in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft verbunden zu sein. Dass diese Diskriminierung nach Jahren beendet wird, sollte jedoch breiter gesellschaftlicher Konsens sein und nicht politisches Kalkül, wie es bei der Entscheidung im Juni der Fall war. Trotzdem haben wir unserer Freude über die Entscheidung auf dem diesjährigen CSD Freiburg und auf der letzten ThinkPink-Party Ausdruck verliehen.
BVerfG-Urteil zum „Dritten Geschlecht“
Wir begrüßen ebenfalls die vom Bundesverfassungsgericht (BVerfG) getroffene Entscheidung in Deutschland die Einführung eines dritten Geschlechtseintrags auf den Weg zu bringen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Verankerung der Anerkennung von Menschen, die biologisch weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden können. Hierzu musste sich nach Jahren des queer*en Aktivismus trotzdem eine inter*geschlechtliche Person durch alle Instanzen bis vor das BVerfG klagen. Auch heute noch werden an der Uniklinik Freiburg trotz internationaler Kritik durch Menschenrechtsorganisationen und die Vereinten Nationen inter*geschlechtliche Kleinkinder und Säuglinge geschlechtsangleichenden Operationen unterzogen.
Wir fordern hier ein Verbot von Genitaloperationen an nicht einwilligungsfähigen Personen, außer diese sind lebensnotwendig oder dienen dazu, ein Wiederauftreten schwerwiegender Krankheiten zu verhindern. Auch diese Eingriffe sollten durch ein unabhängiges Kontrollgremium bewilligt werden müssen.
Aktionstage 2017
Damit unsere Aktionstage einen breiten Einblick in queer*es Leben bieten, beschäftigen wir uns dieses Jahr jeden Tag mit einem anderen Buchstaben aus dem Akronym LSBATIQ*, also lesbisch, schwul, bi+sexuell, a_sexuell, a_romantisch, transident, inter*geschlechtlich und queer*. Unser Programm beinhaltet u.a. Mensaaktionen in den Mensen Rempartstraße und Institutsviertel mit Infoständen verschiedener Freiburger Organisationen und Mitmachaktionen. Es wird in dieser Woche ein Erzählcafé zum Thema Bi+sexualität, Vorträge über Gesundheit lesbischer und bi+sexueller Frauen sowie zur Verfolgung von Lesben in der DDR geben. Außerdem werden verschiedene Mitmachaktionen stattfinden und am Freitag freuen wir uns die kanadische transindente Künstlerin* Sophie La Belle bei uns begrüßen zu dürfen. Zum Abschluss der Aktionstage werden wir am Samstag in der Stadt einen Infostand zum Thema Intergeschlechtlichkeit haben.
Außerdem möchten wir darauf hinweisen, dass am Montag, den 20.11. der internationale „Transgender Day of Remembrance“ zum Gedenken an die Opfer trans*feindlicher Gewalt stattfindet. Hierzu lädt QueerAmnesty Freiburg zu einer Mahnwache auf dem Platz der Alten Synagoge ab 17.30 Uhr ein.
Bei unseren Veranstaltungen heißen wir ausdrücklich alle Menschen willkommen, also packt eure Freund*innen ein und besucht uns!
Weitere Infos zu einzelnen Veranstaltungen findet ihr auf unseren Flyern und Infoplakaten, sowie auf unserer Facebook-Seite oder unserer Internetseite https://regenbogen-referat.de/
Viel Spaß!
Euer Regenbogen-Referat